Was ist mit den Schildkröten in der Natur? Dort beträgt die Temperatur doch auch nicht konstant 4-6 Grad.

"Warum Schildkröten im Kühlschrank überwintern? In der Natur beträgt die Temperatur doch auch nicht konstant 4-6 Grad."
Diese Frage ist berechtigt, da sich die Temperaturen in den Habitaten von Schildkröten im Winter tatsächlich nicht immer konstant um die 5 Grad herum bewegen.

Herkunft meist nicht bekannt

Es ist allerdings so, dass die meisten Halter Europäischer Landschildkröten zum einen nicht genau wissen, aus welcher Region die Vorfahren ihrer Schildkröten stammen, geschweige denn ob die Tiere ursprünglich überhaupt aus Griechenland stammen. Die Verbreitung Griechischer Landschildkröten erstreckt sich immerhin von Italien, Spanien, Frankreich, über Kroatien, Bosnien-Herzegowina, Serbien, Mazedonien, Albanien, Griechenland, Bulgarien, Rumänien bis in den europäischen Teil der Türkei. Es kann also ohne weiteres eine Region sein, in der es im Winter wärmer, aber auch kälter sein kann.

Ideale Bedingungen nur in freier Natur

Fakt ist, dass Griechische Landschildkröten seit Millionen von Jahren im Winter eine Winterstarre halten und optimal an die klimatischen Bedingungen genau ihres Lebensraumes (z.B. in Sachen Temperatur, Helligkeit, Tageslänge, Sonnenstunden, UVB-Strahlung, Niederschlagsmenge, Luftdruck, Luftfeuchtigkeit, Nahrungsangebot) angepasst sind. Das heißt, auch im Sommer finden sie in ihren natürlichen Lebensräumen stets ideale Bedingungen und das für sie perfekte Futterangebot vor. All dies wirkt sich positiv auf die Gesundheit der Tiere aus. Dies jedoch alles bei uns genau so zu bieten, ist ein Ding der Unmöglichkeit. Wir können maximal eine möglichst naturnahe Haltung versuchen anzubieten.

Kühlschranküberwinterung als sicherste Alternative zur Natur

Den Lebenszyklus der Tiere im Sommer und Winter beizubehalten, ist eines der wichtigsten Voraussetzungen für die Gesundheit unserer Griechischen Landschildkröten. Um diesen in Deutschland so naturnah wie möglich zu bieten, ist durch eine Studie und viele Erfahrungsberichte aus Jahrzehnten Schildkrötenhaltung erwiesen, dass die Tiere bei konstanten Temperaturen von 4-6 Grad am sichersten überwintern und die Gefahr von Komplikationen in diesem Temperaturbereich am geringsten ist. Dass Schildkröten in der Natur in milden Wintern teilweise sogar mehrfach "aufwachen", sich ausgraben und zwischendurch fressen, sollte bei uns im Winter nicht nachempfunden werden. Denn unsere gesamten Bedingungen sind ganz einfach nicht so optimal, wie im natürlichen Habitat der Schildkröten, weshalb sie Temperaturschwankungen besser verkraften können.

Todesfälle in der Natur

Auch deutlich erwähnen muss man, dass die Natur nicht zimperlich ist und kranke oder schwächere Tiere "aussortiert". Dies können wir als Halter vermeiden, indem wir konstante Überwinterungstemperaturen bieten.

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